62. Vöppstedter Forst Marathon am 01.10.2016
Heute fuhr ich allein nach Salzgitter Bad. Es sollte der 301. M/U werden. Es fehlte mir heute eine gewaltige „Portion“ an Motivation.
Warum das so war, das weiß ich nicht. Das frühe Aufstehen fiel mir heute besonders schwer. Auf der Autobahn war glücklicherweise nicht viel Verkehr. Hin und wieder regnete es. Diesmal funktionierten aber die Scheibenwischer! Ich kam trotz meines Trödelns an diesem Morgen rechtzeitig in Salzgitter Bad an. Es hatten sich 5 Läufer überwinden können, an diesem Tag bei einem vorangekündigten wechselhaften Wetter zu starten.
Im Start- und Zielbereich war noch keiner zu sehen.
Ich stand schon bereit, um zu starten.
Dann erschien Sönke, dessen schelmischer Blick verriet, dass er sich läuferisch an diesem Wochenende ´was vornehmen wollte.
Kurz vor dem Start erschien der Veranstalter und begrüßte Sönke und mich herzlich. Marc wollte an diesem Tag mit seiner Familie nach Kreta und Sonne tanken. Mit geschlossenen Augen überlegte er, ob er nicht nur für die Reise, sondern auch für den heutigen Lauf an alles gedacht hatte. Sönke grinste, denn er wollte ja nur laufen. Ich musste eigentlich nur versuchen, mein Schneckentempo zu steigern.
Der 5. Läufer hatte sich nicht abgemeldet. Jetzt warteten wir nur auf Brigitte. Naja, die beiden Männer hatten sich doch einiges zu erzählen.
Dann erschien auch Brigitte und das Starterfeld war vollzählig!
Wenn der Veranstalter selbst auch mitlaufen möchte, dann entstehen gleich zwei Starterfotos! Diesmal durfte Sönke sogar „Hahn im Korb“ sein, was ihm sichtlich gut gefiel!
Nach dem „Startschuss“ fühlte ich mich mental etwas besser. Es sollte mir auch bis zur letzten Runde gutgehen.
Mein mentaler Begleiter sollte auch diesmal die …
… sein. Wenn ich laufe, geht mir dieser Spruch häufig durch den Kopf:
„Wenn es dich nicht mehr kümmert, was andere von dir denken, hast du ein unglaubliches Maß an Freiheit erreicht!“
Die Arbeit auf dem Feld schien so gut wie beendet zu sein. Der Herbst kann kommen!
Auf einem mit Bucheckern bedeckten Teppich setzte ich den Lauf fort. Die Sonne schien mich heute ganz und gar verlassen zu haben. Die Richtung der Strecke war angegeben.
Hier treffen sich wahrscheinlich auch andere Laufbegeisterte. Nun fing es doch an zu regnen. Die Tropfen erreichten unweigerlich auch meine Jacke. Noch war von einem durchnässten Outfit keine Rede.
Es sollte aber zum Schluss des Laufes anders kommen. Es hieß für mich zunächst weiterlaufen. In der Natur durfte der Herbst nur stellenweise kommen. Einige Pflanzen hatten dem Herbst tatsächlich Hausverbot erteilt.
Auf dem Untergrund durch den Vöppstedter Forst lässt es normalerweise gut laufen, wenn man die Füße auch anhebt.
Heute ging es aber bei mir schief. Ich knickte plötzlich mit dem linken Fuß um und fiel hin. Es war Gott sei Dank keiner in der Nähe, der über meine Tollpatschigkeit lachen konnte. Zu sehen war nach dem Sturz nur eine schmutzige kleine Schürfwunde unterhalb des linken Knies.
Nach dem Sturz hieß es weiterlaufen. An der Verpflegung traf ich Sönke und wollte ihm von meinem Sturz erzählen. Er hatte es aber eilig und setzte seine Runden fort.
Naja, dachte ich. Jammern nutzte jetzt auch nichts! Ich konnte ja laufen! Jetzt tauchten auch meine „Mitstreiter“ nacheinander auf. Zuerst holte mich auf der Zielgrade Marc ein.
Er hatte nun alle 6 Runden geschafft. Gratuliere! Anschließend erreichte Sönke das Ziel. Well done, Sönke!
Auch Brigitte kam auf der Zielgrade zügig ins Ziel! Herzlichen Glückwunsch, Brigitte!
Und ich? Tja, diese vorletzte Runde sollte wohl ankündigen, was in der letzten Runde passieren sollte. Es lief nicht ganz „rund“. Vorher konnte ich aber die Natur auf dieser Strecke auch im Regen genießen.
Der Regen überfiel mich, so dass ich mein Outfit wechseln musste.
„Gore Running Wear“ schützt also nur bedingt. Im neuen Outfit
versuchte ich gegen die jetzt plötzlich eintretenden Schmerzen im rechten Knie meine letzte Runde zu beenden. Im Ziel verabschiedete ich mich von Marc und seiner Familie und wünschte ihnen einen schönen Urlaub auf Kreta. Mit gemischten Gefühlen setzte ich mich dann ins Auto und fuhr nach Hause. Sollte ich den 1. Herkules Marathon laufen oder pausieren? Mit Hilfe guter Musik versuchte ich mich auf dem Heimweg abzulenken.
Hier noch ein link zu Dietrichs Bericht vom Rhein:
http://www.dietricheberle1974mv.de/?p=4924
Gunla Hittfeld, 06.10.2016